Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

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«Dein Wille geschehe» – über Wünsche, Verlangen und Bedürfnisse

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Sie haben keinen guten Ruf und in vielen Traditionen gilt es, sie möglichst loszuwerden: Streben, Wünsche, der eigene Wille. Doch sind die tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf? Oder gibt es vielleicht auch Wünsche, die aus Freiheit und Klarheit geboren sind?
Patrick und ich haben uns mal wieder an ein riesiges Thema gewagt und fragen uns: Müssen alle Wünsche oder Bedürfnisse abgelegt werden, oder gibt es manche, die «echt» und «wahr» sind? Wir unterscheiden zwischen jenen Wünschen, die einen Tunnelblick mit sich bringen und sich eng und getrieben anfühlen und jenen, die weich, weit und frei sind. Man könnte auch sagen: Was taucht auf als Wunsch um ein Vakuum zu füllen und was taucht aus einer Fülle auf. Einfacher wird es aber dadurch nicht unbedingt, finden wir.

«Tätowieren ist wie eine kleine Geburt.»

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Schmerzen sind nicht mein Ding, überhaupt nicht. Dennoch habe ich einige Tätowierungen. Und irgendwie finde ich diese körperlichen Schmerzempfindungen total spannend, auch wie sich das in den Jahren verändert hat. Wahrscheinlich ist es hilfreich, dabei zwischen Schmerz und Leiden zu unterscheiden – das eine ist unausweichlich, das andere optional. Jessica Mach hat mich einige Male tätowiert und manche schmerzhaften Stunden mit mir verbracht. Doch gelitten habe ich eigentlich nicht. Was hat es mit diesem Schmerz auf sich, wie kann der zu einer “kleinen Geburt” führen und warum hat auch heute eine Tätowierung mit Übergängen und Mut zu tun?

Wenn alles schiefläuft – lachen oder weinen wir?

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Cool bleiben oder sich dem anbahnenden Nervenverlieren hingeben? Gerade wenn sich das Leben normalerweise ziemlich rund läuft und wir im Gefühl des Aufgehobenseins leben, kommen solche Tage sehr schräg und unerwartet daher. Wie navigieren wir Tage, an denen nichts funktioniert? Daneben stehen und lachen – oder drin sitzen und weinen? Was lernen wir, wenn wir diese unangenehmen Erlebnisse nicht unter den Teppich wischen, sondern dabei bleiben? Ein Gespräch über Flughafenerlebnisse, die Wurzel unserer Angst und getriggerte Körper.

Neues Jahr, neues Glück?

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Ich war extrem gespannt, mit welchem Vorsatz Stephan ins Jahr 2022 startete. Erwartete ein bisschen, dass der Marathon von 2021 getoppt wird. Aber nein, ich lag mal wieder daneben. Stephan bleibt dem Laufen treu – und möchte seinen zweiten Marathon etwas müheloser und entspannter erleben. Dennoch, die Erfahrung «als Schmerz ins Ziel einzulaufen», will er nicht missen. Ein Gespräch zum neuen Jahr.

«Im aktuellen Umbruch interessiert mich nur noch das Wesentliche.»

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Von Zen verstehe ich nicht viel, fühle mich davon auch nicht besonders angesprochen. Gut, vielleicht von der reduzierten Ästhetik und den schwarzen Kleidern schon. Ansonsten scheint es mir eine sehr strenge, sehr spasslose Angelegenheit zu sein. Dieses Sitzen, genau so, ausgerichtet gegen die Wand, genau so.

Doch wenn ich die Zen-Meisterin Anna Gamma höre oder in ihren Büchern lese, kommt mir etwas Lebendiges, Wildes und Wunderbares entgegen. Eine grosse, feminine Kraft. Zum Jahresende hat sich Anna Gamma mit mir unterhalten – über den aktuellen Tiefpunkt, eine neue Art «Ich» zu sagen und warum Titel nützlich sind dafür, Strukturen zu erneuern.

Weihnachten

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Der Unterschied zwischen «Tun» und «Sein» ist einer, der mich nicht nur zu Weihnachten umtreibt. Sondern eigentlich in jedem Moment – wie zeigt sich sowas wie pure Sein jetzt gerade? Wo verfalle ich wieder einem Tun? Und so schaue ich relativ argwöhnisch auf die kommenden Festtage: Da wird dann doch wieder sehr viel getan, man muss doch und sollte noch und wenige getrauen sich, einfach zu sein.

Patrick Schwarzenbach holt mich mit seinem Fragebogen aus dem Argwohn raus und rein in Kindheitserinnerungen – und ganz nebenbei tauchen wir in die spirituellen Sinnbilder ein, die uns in der Weihnachtsgeschichte begegnen.

In der Episode erwähnte oder weiterführende Ressourcen:

 “Warum wir unseren Eltern nichts schulden” von der Philosophin und SRF-Sternstunden-Moderation Barbara Bleisch

Das Gedicht “Von den Kindern” ist in Khalil Gibrans Buch “Der Prophet” zu finden

Ahimsa und der Weihnachtsbraten

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Leben als bewusster oder aufmerksamer Mensch hat definitiv seine Tücken: Ein schwarz-weiss Denken oder das simple Befolgen von Regeln greift nicht mehr. Jeder Moment erfordert meine Präsenz, damit eine Entscheidung genau jetzt genau da getroffen werden kann. Doch da wir immer in Beziehung existieren, ungetrennt, sind die Ablenkungen oder «Störgeräusche» stets mit dabei. Wie zum Beispiel die wunderbare Weihnachtszeit mit all ihren süssen Versuchungen😊 Was heisst das, in Bezug etwa auf die Frage nach dem obersten yogischen Gebot der Gewaltlosigkeit (Ahimsa)? Wie höre ich im Moment, was wirklich ohne Gewalt zu handeln heisst, und zwar für alle?

“Mich dem Autopiloten zu entziehen – das ist meine eigentliche Arbeit”

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Manchen Menschen läuft man immer wieder über den Weg – David Suivez ist so jemand in meinem Leben. Obwohl wir uns nur bedingt in denselben Kreisen bewegen. Zu viel Lifestyle und Coolness schrecken mich eher ab, während ihn dasselbe magnetisch anzuziehen scheint. Es gibt aber auch diese starken gemeinsamen Schnittmengen, das unkonventionelle Leben, die Neugier für alles Körperliche, um nur zwei Dinge zu nennen. Umso spannender also, David über sein körperliches Erleben vom Heiligen auszufragen. Und zu hören, was das mit dem Geigenüben seines Sohnes und dem Autopiloten zu tun hat.

Dia de los muertos

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Man würde es vielleicht nicht denken, aber im Grunde genommen bin ich eine zutiefst skeptische und kritische Frau. Wesen zwischen Himmel und Erde interessieren mich nicht so sehr. Ich kann auch nicht viel mit grossem Tamtam um Engel oder Geister anfangen. Und dennoch lebe ich heute in einem friedlichen Miteinander mit diesen – und Besuche von lieben Menschen, die ihren Körper verlassen haben, sind selbstverständlich und irgendwie ziemlich unaufgeregt. Klingt weird? Ich weiss. Aber aus meiner Perspektive gesehen ist es völlig logisch. Ein Gespräch zwischen Patrick und mir gibt Einblick in unser je individuelles Erleben dieser Besuche.

«Ich erhole mich in der Leere der Kristalle»

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Reinhard Eyer war sein Berufsleben lang Radiojournalist – und hat aber jede freie Minute am Berg verbracht. Nicht als Bergsteiger etwa, sondern als Strahler. Ein Portrait aus dem Wallis.

Im Vorgespräch am Telefon sagte mir der Walliser, mit der Esoterik habe er dann imfall nichts am Hut. Aber über seine Beziehung zu den Kristallen, die er im und am Berg sucht und findet, doch, darüber rede er gerne - Reinhard Eyer ist nämlich auch der Hauptinitiator des Schweizer Strahlermuseum in Naters. Mein Besuch bei ihm hat mich in vieler Hinsicht bereichert und inspiriert. Bei weitem nicht nur weil ich am Schluss einen fantastischen Bergkristall mit nach Hause nehmen durfte.

In der Episode erwähnte oder weiterführende Ressourcen:

- Dies ist die Website des Schweizer Strahlermuseums: https://www.kristallsucher.ch/
- Und wem die Entstehungsgeschichte von Kristallen zu wenig vorgekommen ist im Gesprächsausschnitt, findet hier den Wikipedia-Eintrag zu Quarz, hier ein Beitrag von Swiss Alps Jungfrau-Aletsch oder hier ein SRF-Beitrag zum Strahlermuseum selbst.

Über diesen Podcast

Holy Embodied ist ein Podcast, der behauptet: Es ist an der Zeit, den Körper wieder in die Kirchen zu bringen. Oder anders gesagt: Es ist an der Zeit, den Körper als fantastisches Tor zu jeglicher Form von Spiritualität wieder zu entdecken. Gerade in unserer evangelisch-reformierten Tradition, wurde die Form des Menschen lange genug ignoriert und nur auf den Verstand gesetzt. Viele von uns leben ausschliesslich im Kopf, im Denken – und vergessen den Körper, der nicht nur dazu da ist, unsere Gehirne umherzutragen. Wir finden, das reicht jetzt und leuchten aus, wie und warum unsere Körper der einfachste Weg zu Gott sind. Und was es letztlich heisst, „Holy Embodied“ in seiner ganzen Radikalität zu leben. Auf dieser Entdeckungsreise sind wir nicht-konfessionell, interreligiös und undogmatisch unterwegs. Gespräche zwischen Leela Sutter und Patrick Schwarzenbach, Reportagen und Expert*innen aus diesem weiten Feld dienen uns als Kompass für diese Reise.

von und mit Leela Sutter, mit Patrick Schwarzenbach

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