Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

Fertig mit Halbbatzigem!

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Der Anspruch, immer und überall voll und ganz präsent zu sein, kann nur scheitern. Und riecht stark nach einem Plan, den ein separates Ich gefasst hat. Dennoch: Das präsente Erleben von stinknormalen oder gar herausfordernden Situationen kann uns zeigen, wie wunderschön das ist. Dem Moment, dem Leben nicht auszuweichen. Sich nicht zu verstecken. Fadegrad dabei zu bleiben. Klar, wir sehen unseren Ängsten dabei in die Augen. Doch vor der Angst brauchen wir keine Angst zu haben – sondern können vertrauensvoll in den Mut zurücklehnen, der da ist. Der uns trägt, wenn wir uns nicht mit Halbbatzigem zufriedengeben wollen.

Verliert man als Pfarrer:in die eigene Spiritualität?

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Pfarrer*innen sind besonders verbunden mit dem Göttlichen – könnte man denken. Ironischerweise aber ist es gerade für Pfarrer*innen schwierig, ihr individuelles Üben mit dem Berufsalltag unter einen Hut zu bringen. Ein Gespräch mit Christoph Walser und Patrick Schwarzenbach über Aikido und Whatsapp, seelenfeindliche Büroarbeit und Präsenz.

Konsequenzen einer verkörperten Spiritualität

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Die Poster-Version jener Konsequenzen, die sich aus spirituellen Erfahrungen (aka Schleier-Heben) ergeben, decken sich nicht mit der Realität. War ich lange Jahre Vegetarierin, dann zaghafte Bitzli-Fleischesserin, ist tierisches Protein heute wichtiger Bestandteil meiner Mahlzeiten. Klar fänd ich es toll, wenn mein Körper da anders funktionieren täte. Doch schon mein Ayurveda-Heilpraktiker vor über zehn Jahren meinte: «Du brauchst viel mehr Erdung in dieser Welt, iss Fleisch!». Was für meinen Körper stimmen mag, Entscheidungen, die für mein persönliches «in der Welt sein» stimmen, sind dabei nicht auf andere Wesen übertragbar. Das ist das Wunderbare (und manchmal au bitz Mühsame, simmer ehrlich): Wir alle dürfen ganz individuell entdecken, welche Konsequenzen sich aus unseren Einsichten ergeben. Das eine ist nicht besser als das andere. Das Leben ist divers, eine Tatsache, die ich gerne feiere, statt sie zum Problem zu machen.

Wie erwähnt, setzen wir uns nicht das erste Mal mit dem Thema «in der Welt sein» auseinander. Vielleicht magst du über den Link in den Episodeninfos nachhören, was wir bereits dazu veröffentlicht haben. Spannend auch wahrzunehmen, was sich seither vielleicht verändert hat, was gleichgeblieben ist!

Gregor Hasler: «Ich hatte christliche Gefühle auf MDMA»

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Weltweit einzigartig ist die – streng regulierte - Psychedelika-Psychotherapie, wie sie in der Schweiz gut 40 Psychiater*innen anbieten dürfen. Einer jener Therapeuten ist Gregor Hasler: Er ist ordentlicher Professor für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg in der Schweiz, sowie Chefarzt und Leiter der psychiatrischen Forschungsabteilung des Freiburger Netzwerks für psychische Gesundheit. Er selbst hat im Rahmen seiner Ausbildung zum Psychotherapeuten eine Erfahrung mit MDMA gemacht – die ihm “christliche Gefühle” zugänglich gemacht hatte. Sein neustes Buch «Higher Self. Psychedelika in der Psychotherapie» ist im vergangenen November erschienen. Ich habe ihn in Fribourg auf seiner Station besucht – und mir seine LSD-Zimmer angeschaut, vor allem aber alles über den Zusammenhang von mystischen Erfahrungen und Psychedelika hören wollen.

Vom spirituellen Üben in Gemeinschaft

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«Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der hüte sich vor dem Alleinsein.» Dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer trifft den Nagel auf den Kopf: Beides ist notwendig, auch in hier lässt sich keine bequeme «entweder oder»-Lösung herbeidenken. Je nach Persönlichkeitsstruktur ist uns das Alleinsein näher oder aber wir blühen auf in Gemeinschaft. Müssen diese Vorlieben ignoriert werden, wenn es ums spirituelle Üben geht? Sollte sich also die Eigenbrötlerin zwingen, in einer Gruppe aktiv zu werden – und sich umgekehrt ein extrovertierter Gruppenmensch in die Abgeschiedenheit zurückziehen? Nicht unbedingt, finden wir. Doch es gibt einen Punkt, an dem eine Öffnung hin zu beiden Optionen von allein stattfinden darf.

Energetische Hygiene – so wichtig wie Zähneputzen

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Meine Hauptarbeit ist energetisches Heilen. Etwas weniger dramatisch ausgedrückt, unterstütze ich Menschen dabei, in den allerinatürlichsten Zustand des Wohlbefindens zu kommen. In dieser Arbeit begegnet mir immer und immer und immer wieder: Eine sehr kümmerliche energetische Hygiene. Zu oft lassen wir unser Energiefeld voller Überbleibsel von Begegnungen, nicht selten tragen wir sogar andere Menschen darin herum. Klingt gruselig, ist es auf eine Art auch – und gleichzeitig auch total harmlos. Lediglich unangenehm. Warum es sich lohnt, energetische Hygiene wie Zähneputzen zu betreiben und wie das geht - hört ihr heute.

Und was, wenn es so richtig Sche*sse ist?

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Es ist nicht die schöne Villa, die mir zeigt: He, du bist am richtigen Platz. Ein Schluss, der im so genannten Calvinismus gerne gezogen wurde und heute im Wohlstands-Evangelikalismus in den USA weiterlebt. Dass das Gugus ist, zeigt das Beispiel Viktor Frankl: Der österreichische Psychiater fand sogar im KZ ein “Ja zum Leben”. Gerne lesen wir über solch herausragende Menschen, sind vielleicht fünf Minuten lang inspiriert – und wenden uns dann wieder ganz den eigenen Verstrickungen zu. Doch die Option, sich auch auf diese Realität einzulassen, steht allen weit offen. Jede und jeder ist zu tausend Prozent fähig dazu. Warum dieser Weg viel mit Selbstsorge zu tun hat und wir heiter scheitern können, hört ihr in dieser heutigen Folge.

Bruno Caverna: “The way we function in gravity, obscures our wholeness”

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With Bruno it’s all about not resisting the fall and recovering our true nature – he says, something is transformed in the way we live in gravity, we all learn how to fight the fall, which is useful to a certain extent. But it obscures the transcendental truth of our eternal fall, much like in Chögyam Trungpa’s saying: “The bad news is you’re falling through the air, nothing to hang on to, no parachute. The good news is there’s no ground.” How does knowing this truth translate into the body, into movement and everyday life?

Bruno Caverna has been a mover since his early childhood, studying various disciplines such as Capoeira, Contemporary Dance, Russian Systema and Freediving. Bruno began teaching in 1995 as a capoeira project leader at a psychiatric hospital.

Dharma oder freier Wille oder gar beides?

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Sowohl Patrick als auch ich fühlen uns am richtigen Platz in unseren je so verschiedenen Leben – er als Pfarrer in der Stadt mit Familie, ich als Mystikerin auf dem Land mit mir selbst. Klar könnten wir im Rückblick lineare Geschichten erzählen darüber, wie wir genau dort gelandet sind, wo wir gelandet sind. Doch vieles fühlt sich nach “es isch äfach passiert” an, sind wir ehrlich. Nicht zufällig, nein. Aber auch nicht rational-entschieden-geplant. Und so fragen wir uns in dieser Folge: Lande ich so oder so dort, wo ich landen soll? Oder braucht es meine aktive Entscheidung dafür, meinen Platz einzunehmen? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwie dazwischen.

Meditation: Eine unendlich simple Sache

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Zehn Jahre sind es inzwischen, in denen ich mich jeden Tag hinsetze. Was natürli als To-Do angefangen und wenig mit dem Eigentlichen zu tun hatte, hat in den letzten sieben Jahren extreme Tiefe gewonnen. Von 15 Minuten “echli umenand dänke” auf einem Kissen um fünf Uhr morgens hat es sich zu einer Selbstverständlichkeit, die irgendwann im Tag geschieht. Meist täglich, mit seltenen Ausnahmen. Meist eine Stunde, ab und an aber auch weniger oder mehr.

In dieser Folge von “Holy Embodied” ist es mir ein grosses Anliegen, aufzuzeigen, wie wenig Meditation mit machen zu tun hat - defür alles mit sein. Wer seine Erfahrungen oder Fragen mit uns teilen möchte, schreibt gerne an contact@reflab.ch.

Über diesen Podcast

Holy Embodied ist ein Podcast, der behauptet: Es ist an der Zeit, den Körper wieder in die Kirchen zu bringen. Oder anders gesagt: Es ist an der Zeit, den Körper als fantastisches Tor zu jeglicher Form von Spiritualität wieder zu entdecken. Gerade in unserer evangelisch-reformierten Tradition, wurde die Form des Menschen lange genug ignoriert und nur auf den Verstand gesetzt. Viele von uns leben ausschliesslich im Kopf, im Denken – und vergessen den Körper, der nicht nur dazu da ist, unsere Gehirne umherzutragen. Wir finden, das reicht jetzt und leuchten aus, wie und warum unsere Körper der einfachste Weg zu Gott sind. Und was es letztlich heisst, „Holy Embodied“ in seiner ganzen Radikalität zu leben. Auf dieser Entdeckungsreise sind wir nicht-konfessionell, interreligiös und undogmatisch unterwegs. Gespräche zwischen Leela Sutter und Patrick Schwarzenbach, Reportagen und Expert*innen aus diesem weiten Feld dienen uns als Kompass für diese Reise.

von und mit Leela Sutter, mit Patrick Schwarzenbach

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