Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

Sarah Staub: “Ich darf wütend sein auf meinen Körper”

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Der Körper ist für uns beide zentral – doch auf ganz unterschiedliche Art. Ist er für mich ein Ort der Freude, wo ich Gott unmittelbar und direkt erlebe, ist er für Sarah Staub ein Ort von Schmerz und Leiden. Sarah lebt mit einer multisystemischen Körperbehinderung – dem so genannten Ehlers-Danlos-Syndrom, kurz EDS – und findet das richtig scheisse. Zumindest jetzt grad. Auf Gott ist sie wütend – und findet auch das nicht einfach, grundsätzlich und gerade als Pfarrerin in der evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz. Warum sie dennoch und trotzdem nicht nur verzweifelt – hat mit der Entdeckung der Theologie der Behinderung zu tun.

Das Buch von Nancy L. Eiesland heisst «Der behinderte Gott». Die US-Amerikanerin war Religionssoziologin und ist 2009 im Alter von 44 Jahren verstorben.

Sarahs hat für RefLab unter anderem “Ich war zu jung für den Schmerz” geschrieben oder “Der behinderte Gott”.

Die Suche nach Gott – mit und ohne Substanzen

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Der Einsatz von Hilfsmitteln ist so alt wie die Menschheit selbst: Schaman:innen oder Priester:innen wussten stets um das Potential von Fasten, bewusstseinserweiternden Wirkstoffen oder bestimmten Atemtechniken. Gleichzeitig kennen wir ebenfalls seit jeher die Wege, die über die Stille oder das Gebet zur Gotteserfahrung führen.

Wir fragen uns: Macht es einen Unterschied, ob Alleinheit mit oder ohne Substanz erfahren wird? Dabei greifen wir auf eigene Erlebnisse zurück, vergleichen – und betonen: Im Zweifelsfall Finger weg von jeglichen Hilfsmitteln! Falls du dich nicht ehrlich und wirklich ausgeglichen fühlst, können extreme Atemtechniken, ja auch Fasten oder natürlich der Einsatz von psychedelischen Substanzen unschöne Folgen haben. Es ist auch in der Stille ein Weg, der dich unmittelbar konfrontiert mit all deinen Ängsten und Widerständen. Doch für die meisten ist es in der Stille einfacher, sich nicht überrollen zu lassen – wenn das System nicht bereit ist dafür.

So spannend, diese unterschiedlichen Erfahrungen und Wege – erzähle uns von deiner Sehnsucht, deiner Erfahrung, deinen Blockaden, denen du vielleicht auf deinem Weg begegnest – wie immer sind wir per erreichbar via Email, als Kommentar zur Folge auf der Website oder über die sozialen Medien.

Dr. Ali Reda: «Es ist die Empathie, die heilt»

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Nein, es sei nicht immer einfach in seinem Umfeld empathisch unterwegs zu sein, meint der Arzt Ali Reda. Jedoch von höchster Wichtigkeit: Sei es genau die Empathie, die den Unterschied mache, ja, die letztlich Heilung begünstige. Solche Aussagen machen mich natürlich neugierig – wie sieht das konkret aus, in einem dicht getakteten Ärztealltag so zu wirken? Was versteht ein Schulmediziner unter Empathie? Wie fühlt sie sich an in seinem Erleben? Wir entdecken: Es gibt sogar Parallelen zu meiner Arbeit, die auf den ersten Blick so ganz anders zu sein scheint.

Wer ist es, der da meditiert?

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Meditation ist eine grossartige Sache – und könnte natürlicher nicht sein . Wir beginnen meist irgendwo und irgendwie, finden vielleicht eine formale Praxis oder zumindest eine gewisse Regelmässigkeit. Vielleicht erlebt die eine oder andere auch, dass es irgendwann die Stille ist, die dich hinsetzt, ja, dich fast überkommt. Und dann, nach Jahren in der Stille, stellt sich plötzlich die Frage: Ja Momänt, wer meditiert hier eigentlich? Habe ich als Ego oder Mansgöggeli wie Patrick und ich das in dieser Folge hier nennen, etwas damit zu tun? Oder ist Meditation genauso gegeben, wie unser Sein? Im Sinne von: Dass wir sind, hat rein grad gar nüüt mit uns als Mansgöggelis zu tun. Unser Sein brauchen wir nicht zu tracken oder zählen, wie das manche vielleicht mit ihren Schritten tun. Doch wie ist das mit dem Meditieren?

Music (Envato): My Guitar
Item ID: 6B8CV2D
Author Username: Lowtone
Licensee: RefLab
Registered Project Name: Holy Embodied Patrick Okt23
Item License Code: EBYS6F5NXT

Barbara Loop: “Ich scheitere relativ gelassen an Schönheitsidealen”

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Schönheit – für mich ein Attribut, das losgelöst ist von Idealen oder gar vom Menschsein. Alles Leben ist schön, egal wie es aussieht – zugegeben, an manchen Orten oder in manchen Situationen ist es definitiv weniger offensichtlich als in andern. Manchmal sogar beinah unsichtbar. Schönheit, so wie ich sie erlebe und sehe ist sowas wie ein direktes Fenster zu Gott; immer und überall da, manchmal in your face offensichtlich, manchmal überhaupt nicht. Dennoch, immer und überall. Einen etwas anderen Zugang hat da die Welt der Mode, ja, auch die Welt einer Frauenzeitschrift – wie wir von Barbara Loop hören, der Chefredaktorin von Annabelle. Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Gästin für “Holy Embodied” – doch ich mag das Spielen mit Diversität und unterschiedlichen Sichtweisen sehr, dieses Entdecken, wo sich Gemeinsamkeiten auftun können und wo es einfach ganz anders bleibt. Voll OK. Etwas, was sich auch Annabelle als Leitfaden geben will – oder wie Barbara Loop es ausdrückt: “Wir machen im Heft so oft den Spagat, wie man das sonst wohl nur im Zirkus tut – zwischen High Fashion Models und Menschen wie du und ich, zwischen Luxusgütern und Reportagen aus Kriegsgebieten.” Und in diesem Spagat erlebt sie durchaus auch spirituelle Momente.

Music: Upbeat Uplifting Corporate Motivational
Author: matsteiner
Licensee: RefLab
Registered Project Name: Holy Embodied mit Annabelle
License Date: October 4th, 2023
Item License Code: RB6XTKNCE4

Sommer, Schwedens Männer und Spielen wie ein Kind

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Wann habt ihr euch das letzte Mal gefühlt wie damals als Kind, als wir im Sommer fünf Wochen lang einfach spielen konnten? Jeden Tag in die Badi, mit Freunden gespielt? Als so genannt Erwachsene erlauben wir uns das kaum mehr – wir haben Dinge zu erledigen, arbeiten, sind eingebunden in soziale Verpflichtungen, ja selbst eine «spirituelle Praxis» kann wunderbar einen kleinen feinen Hauch von Kontrolle verstecken. Phu. Ganz schön atemlos. Und ganz schön überholt, nicht? Diese alte, schon lange tötelige maskuline Energie die dahintersteckt, damit ist letztlich niemand wohl. Patrick hat sich von Schwedens Männer inspirieren lassen, während ich mich übers Spielen mit einer bisher ungesehenen Schicht Kontrolle auseinandersetzen durfte. Und ja, natürlich, wir landen am Schluss unseres Gesprächs unumgänglich bei Barbie und Ken.

Was hat dein Sommer in dir ausgelöst? Was hast du erlebt? Wir sind gwundrig und möchten unsere Community hören😊 Du erreichst uns unter contact@reflab.ch oder auch zum Beispiel auf Instagram unter @reflab.ch – wir freuen uns <3

Meghan Roekle: “More than just a human – you might be a hobbit”

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“A true story of fairies, elves, hobbits, gnomes, dwarfs and humans” – that’s the subtitle to Meghan Roekle and Kiran Trace’s new podcast, Humans Decoded. Meghan isn’t just my bestie, but also a non-dual spiritual coach and doctor in psychology, and one of the pioneers when it comes to helping people liberate themselves. What does her work have to do with being a hobbit, or any other of the magical creatures as human blueprints – join us for this deep dive into a new landscape of Life, and why it is just more God to know your human blueprint.

Fertig mit Halbbatzigem!

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Der Anspruch, immer und überall voll und ganz präsent zu sein, kann nur scheitern. Und riecht stark nach einem Plan, den ein separates Ich gefasst hat. Dennoch: Das präsente Erleben von stinknormalen oder gar herausfordernden Situationen kann uns zeigen, wie wunderschön das ist. Dem Moment, dem Leben nicht auszuweichen. Sich nicht zu verstecken. Fadegrad dabei zu bleiben. Klar, wir sehen unseren Ängsten dabei in die Augen. Doch vor der Angst brauchen wir keine Angst zu haben – sondern können vertrauensvoll in den Mut zurücklehnen, der da ist. Der uns trägt, wenn wir uns nicht mit Halbbatzigem zufriedengeben wollen.

Verliert man als Pfarrer:in die eigene Spiritualität?

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Pfarrer*innen sind besonders verbunden mit dem Göttlichen – könnte man denken. Ironischerweise aber ist es gerade für Pfarrer*innen schwierig, ihr individuelles Üben mit dem Berufsalltag unter einen Hut zu bringen. Ein Gespräch mit Christoph Walser und Patrick Schwarzenbach über Aikido und Whatsapp, seelenfeindliche Büroarbeit und Präsenz.

Konsequenzen einer verkörperten Spiritualität

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Die Poster-Version jener Konsequenzen, die sich aus spirituellen Erfahrungen (aka Schleier-Heben) ergeben, decken sich nicht mit der Realität. War ich lange Jahre Vegetarierin, dann zaghafte Bitzli-Fleischesserin, ist tierisches Protein heute wichtiger Bestandteil meiner Mahlzeiten. Klar fänd ich es toll, wenn mein Körper da anders funktionieren täte. Doch schon mein Ayurveda-Heilpraktiker vor über zehn Jahren meinte: «Du brauchst viel mehr Erdung in dieser Welt, iss Fleisch!». Was für meinen Körper stimmen mag, Entscheidungen, die für mein persönliches «in der Welt sein» stimmen, sind dabei nicht auf andere Wesen übertragbar. Das ist das Wunderbare (und manchmal au bitz Mühsame, simmer ehrlich): Wir alle dürfen ganz individuell entdecken, welche Konsequenzen sich aus unseren Einsichten ergeben. Das eine ist nicht besser als das andere. Das Leben ist divers, eine Tatsache, die ich gerne feiere, statt sie zum Problem zu machen.

Wie erwähnt, setzen wir uns nicht das erste Mal mit dem Thema «in der Welt sein» auseinander. Vielleicht magst du über den Link in den Episodeninfos nachhören, was wir bereits dazu veröffentlicht haben. Spannend auch wahrzunehmen, was sich seither vielleicht verändert hat, was gleichgeblieben ist!

Über diesen Podcast

Holy Embodied ist ein Podcast, der behauptet: Es ist an der Zeit, den Körper wieder in die Kirchen zu bringen. Oder anders gesagt: Es ist an der Zeit, den Körper als fantastisches Tor zu jeglicher Form von Spiritualität wieder zu entdecken. Gerade in unserer evangelisch-reformierten Tradition, wurde die Form des Menschen lange genug ignoriert und nur auf den Verstand gesetzt. Viele von uns leben ausschliesslich im Kopf, im Denken – und vergessen den Körper, der nicht nur dazu da ist, unsere Gehirne umherzutragen. Wir finden, das reicht jetzt und leuchten aus, wie und warum unsere Körper der einfachste Weg zu Gott sind. Und was es letztlich heisst, „Holy Embodied“ in seiner ganzen Radikalität zu leben. Auf dieser Entdeckungsreise sind wir nicht-konfessionell, interreligiös und undogmatisch unterwegs. Gespräche zwischen Leela Sutter und Patrick Schwarzenbach, Reportagen und Expert*innen aus diesem weiten Feld dienen uns als Kompass für diese Reise.

von und mit Leela Sutter, mit Patrick Schwarzenbach

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