Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

Holy Embodied: ein RefLab-Podcast

Yvonne Eisenring: «Ich weiss, was mich umhaut – Misserfolg ist es nicht»

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Wenn man weiss, wie viel Schmerz möglich sei, sei man wagemutiger – sagt die Autorin Yvonne Eisenring. Ihr neuster Bestseller «Life Rebel» erzählt genau davon. Ein Gespräch über die Experimentierfreude nach Verlusten, warum Erfolg oder Misserfolg letztlich unwichtig ist und das Wohlwollen ihres Körpers.

Das Leben der Autorin Yvonne Eisenring ist - an Schweizer Massstäben gemessen - ein Unkonventionelles: Sie lebt die Hälfte des Jahres im Ausland, nimmt Arbeit nur dann an, wenn es sich richtig anfühlt und findet Neuanfänge grossartig. Ihr neustes Buch «Life Rebel» hat sie zu sowas wie einem Schweizer Popstar angehoben – sie wird um Selfies gebeten, Menschen erzählen ihr davon, wie sie ihr Leben geändert haben, nachdem sie ihr Buch gelesen hatten. «Verrückt», findet das Yvonne. Und berührend. «Life Rebel» handelt von ihrem Leben in sechs verschiedenen Städten und «der Suche nach dem, was wirklich zählt». Was wirklich zählt, das ist für Yvonne spätestens seit dem Tod ihres Vaters glasklar: Die Zeit, die sie hier hat und die Art und Weise, wie sie mit dieser begrenzten Ressource umgeht.

«Die Architektur des Lasalle-Hauses lädt dich ein, ganz bei dir zu bleiben»

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Es ist ein durch und durch gestylter Ort, dieses Lasalle-Haus. Ein Ort, an dem ganz viel “sowohl als auch” geschieht – sei das in der Architektur, aber auch im dortigen spirituellen Leben. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen Schweizer Jesuiten den ehemaligen Wasserkurort, Ende der 60er Jahre baute der Zürcher Architekt André Studer das Haus um und seit den 90er Jahren ist das Lasalle-Haus ein zentraler Ort des Zens in der Schweiz. Seit einem Jahr ist nun Toni Kurmann Leiter des Hauses – er sagt:

“Ob ich dem Erleben jetzt Stille sage oder ob ich da drin mein jüdisch-christliches Gottesbild sehe, es ist beides Mal unverfügbar und wenn ich mich dieser Wirklichkeit aussetze, verändert sie mich.” 

Holy Embodied war zu Besuch in Bad Schönbrunn und hat sich mit den vielen vermeintlichen Widersprüchen auseinandergesetzt.

Seelsorge aus der Stille: Ganz da sein, heisst ganz leer sein

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Letzthin traf ich im Tessin zufällig auf eine Spitalpfarrerin, mit der sich ein wunderbares Gespräch über Seelsorge aus der Stille oder Leere entfaltete. Zusammen mit der Situation einer Freundin, die zum Zeitpunkt der Aufnahme ordentlich im Schlamassel steckte, ergab das die Frage: Ja, was ist denn wirklich unterstützend in einer Krise? Patrick und ich landen im weitesten Sinn bei Darshan, dem hinduistischen Konzept von “so gesehen werden, wie Gott dich sieht”. Darin liegt eine unendliche Kraft, die letztlich heilt und gleichzeitig unverfügbar bleibt, also nicht “gemacht” werden kann.

Was hilft denn dir, wenn du in Schwierigkeiten oder in einer Krise steckst? Welche Art von Zuwendung oder Begegnung wünschst du dir dann? Wir freuen uns, von dir zu hören – via contact@reflab.ch oder über Instagram.

Ilona Monz: «Es ist alles schon da – und gleichzeitig gibt es noch alles zu tun»

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Im Prinzip spiele es gar keine Rolle, wie ruhig oder still wir sind, meint Ilona Monz. Nach einigen Jahren in einer sehr disziplinierten Praxis (unter anderem Vipassana), ist ihr aufgegangen: Genau so, wie es ist, ist es bereits gut. Ganz im ur-reformierten Gedanke der Rechtfertigung, die bereits gegeben ist und nicht erst erarbeitet werden muss. Unser Gespräch an einem regnerischen Abend in Kappel dreht sich um Ilonas “drei in eins” Leben, ihre Erfahrungen der Stille im Körper und den auch so ganz unstillen Alltag als Pfarrerin.

Von gesunden Beziehungen

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Leider gibt es kein Schulfach mit dem Titel: life skills, Lebenskompetenzen. Es wird wohl angenommen, dass wir diese anderswo erlernen. Doch anderswo ist, sind wir ehrlich, in den meisten Fällen nirgendwo. Wir straucheln über unsere eigenen Geschichten, die nie deutlicher auftauchen als in Beziehung zu einem Gegenüber. Wie können wir lernen, dass ein Streit oder eine Meinungsverschiedenheit zwar unangenehm, aber kein Beziehungsabbruch ist? Gibt es Orte, wo sich ein gesundes in Beziehung sein üben lässt? Patrick und ich teilen, wo und wie wir dies erleben, was uns dabei hilft und warum Bäume wunderbare Partner sein können in diesem Unterfangen.

Alexandra Kruse: «Das Universum ist mein Sugardaddy»

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Wenn Alexandra Kruse loslegt, dann gibt’s kein Halten mehr: Ein Gespräch mit ihr ist hochassoziativ, intuitiv und folgt seiner eigenen Glitzer-Spur. Wir kennen uns seit Langem, haben im selben Jahr geliebte Menschen verabschiedet und sind Verbündete zumindest im Äther, wenn auch kaum im «echten» Leben.

Alex hat sich in den letzten Jahren als Instagram-Astrologie-Fee etabliert, schreibt Horoskope für Zeitschriften wie die Vogue oder Annabelle und bietet «logische, astro-logische Hilfe zur Selbsthilfe» an. Wir haben uns einen Tag nach dem Zürcher Traditionsfest «Sächsilüüte»* getroffen, in einer Zeit, die astro- und meteorologisch einige Stürme zu bieten hatte.

Warum das Universum Alexandras Sugardaddy ist, wie Astrologie ein pragmatisches Werkzeug sein kann und wie sich das alles auch ganz körperlich auswirkt – hört ihr in dieser Folge von Holy Embodied.

*Der «Böögg» ist eine Nachbildung eines Schneemanns, in dessen Kopf Feuerwerkskörper eingebaut sind – jedes Jahr im April wird diese Figur im Rahmen des Zürcher Traditionsfests «Sächsilüüte» auf dem Sächsilüüte-Platz am Bellevue verbrannt. Das Fest ist unter anderem ein alter Brauch, den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heissen: Je schneller der Kopf vom Böögg explodiert, desto besser soll der Sommer werden. Hoffen wir, dass das nicht stimmt, denn dieses Jahr konnte der Böögg wegen starker Böen gar nicht erst verbrannt werden.

«Don’t die»: Langlebigkeit um jeden Preis?

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Wir werden beide demnächst 40 und haben beide eine hohe Affinität für diverse Hacks, wenn es ums körperliche Wohlbefinden geht: Patrick träumt von der eigenen Mandelmilch-Maschine und ich schmeisse Eidotter in meinen Kaffee. Wir nehmen Kurkuma und Collagen, kleben uns den Mund zum Schlafen zu und schwören aufs Baden im kalten Wasser. Bireweich, könnte man sagen. Einverstanden. Doch unsere Bestrebungen, unsere Körper so lang wie möglich so wohl wie möglich zu halten, erblassen im Angesicht dessen, was unter dem Namen Langlebigkeit (oder eben «longevity») noch so angestellt wird. Manche versuchen, so wenig wie möglich zu atmen, andere investieren ihre Tech-Millionen in einen religiösen Kampf gegen das körperliche Altern (siehe Bryan Johnson mit seinem Slogan «Don’t die») – doch die Frage bleibt: Wozu? Warum möchten wir ewig leben, statt uns ins ewige Leben zu entspannen?

Chris Bale: «Trendy spirituality is just another expression of our trauma»

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He’s one of the big spiritual influencers himself – yet he’s very frank about contemporary spirituality being highly egotistical and often just another form of our trauma. Chris Bale is having a deep dive with Leela into what actual embodied evolution looks like, why true meditation seems boring and how all this plays into relationship.

Sitzen mit Leela – eine Expedition ins Sein

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Das Erleben von Gott ist nicht abgekoppelt vom Körper, sondern findet unmittelbar im und über den Körper statt. «Warum Gott mehr mit deinen Zehen zu tun hat, als du denkst»: Diesen Claim wollen wir gemeinsam als konkrete Erfahrung im Körper entdecken.

Fun Fact: Dies ist die 100. Folge von Leela, die sie fürs RefLab produziert hat. Alles Gute zum Jubiläum!

Zwischen Stille und Staubsauger

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Das Da-Sein als Mensch ist etwas, was mich zutiefst fasziniert – und immer mal wieder auch zutiefst verwirrt. Wir sind zugleich super irdisch und super himmlisch, da ist diese ewige Stille, die uns lebt UND wir tun Dinge wie Staubsaugen. Ein Paradox, das für mich in der Jesus-Geschichte so glasklar zum Ausdruck kommt: Ganz Fleisch und ganz Gott.

Über diesen Podcast

Holy Embodied ist ein Podcast, der behauptet: Es ist an der Zeit, den Körper wieder in die Kirchen zu bringen. Oder anders gesagt: Es ist an der Zeit, den Körper als fantastisches Tor zu jeglicher Form von Spiritualität wieder zu entdecken. Gerade in unserer evangelisch-reformierten Tradition, wurde die Form des Menschen lange genug ignoriert und nur auf den Verstand gesetzt. Viele von uns leben ausschliesslich im Kopf, im Denken – und vergessen den Körper, der nicht nur dazu da ist, unsere Gehirne umherzutragen. Wir finden, das reicht jetzt und leuchten aus, wie und warum unsere Körper der einfachste Weg zu Gott sind. Und was es letztlich heisst, „Holy Embodied“ in seiner ganzen Radikalität zu leben. Auf dieser Entdeckungsreise sind wir nicht-konfessionell, interreligiös und undogmatisch unterwegs. Gespräche zwischen Leela Sutter und Patrick Schwarzenbach, Reportagen und Expert*innen aus diesem weiten Feld dienen uns als Kompass für diese Reise.

von und mit Leela Sutter, mit Patrick Schwarzenbach

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